Mittwoch, 23.10.2013
Burgio und die alte Handwerkskunst
Glockengießerei Virgadamo
Seit 1500 befindet sich die inzwischen einzige Glockengießerei Siziliens
hier in Burgio. Ein junger Mann führt die Tradition der Glockengießerfamilie fort:
Zuerst wird von der bestellten Glocke ein Entwurf auf Papier gefertigt.
Verzierungen und Aufschriften werden entworfen,
danach wird die Größe der Glocke berechnet.
Um eine Glocke herzustellen, benötigt man eine dreiteilige Form
bestehend aus Kern, falscher Glocke und Mantel.
Der Kern (Glockeninneres) wird aus Lehmsteinen
und verschiedenen Lehmschichten gemauert.
Die "falsche" Glocke muss in Umfang und Aussehen genau der späteren,
noch zu gießenden Bronzeglocke entsprechen
Sie besteht aus Lehm und Talg,
die Verzierung wird in Wachs aufgetragen.
Vor der Herstellung des Mantels streicht der Glockengießer
zunächst einen feinen, dann immer gröberen Lehm auf die falsche Glocke,
sodass sich die Verzierung im Mantel abdrücken kann.
Zum Trocknen der Schichten wird ein Feuer in der Glocke gemacht.
Vor dem Guss nimmt man den Mantel ab und zerschlägt die falsche Glocke.
Der Hohlraum zwischen Kern und Mantel ergibt dann die richtige Glocke.
In dieser Grube wird dann die Lehmglocke eingegraben
um dann das flüssige Metall von oben in die Form zu gießen.
Nach einigen Tagen Ruhezeit ist die Gocke erkaltet und sie
wird aus der Grube wieder ausgegraben.
Jetzt ist der spannende Moment: hat die Glocke den richtigen Ton?
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